Czeslaw Miłosz

amerikanisch-polnischer Schriftsteller und Slawist; Nobelpreis 1980 für Literatur; das Nobel-Komitee würdigte ihn als Autor, "der mit kompromisslosem Scharfblick der exponierten Situation des Menschen in einer Welt von schweren Konflikten Ausdruck verleiht"; Werke u. a.: "Verführtes Denken" (Essay); "Das Gesicht der Zeit", "Das Tal der Issa" (Romane); "Lied vom Weltende. Gedichte"

* 30. Juni 1911 Šeteiniai

† 11. August 2004 Krakau

Herkunft

Czeslaw Miłosz war der Sohn eines Diplom-Ingenieurs und entfernt verwandt mit dem Dichter Oscar Miłosz. Sein Vater diente während des Ersten Weltkriegs in der russischen Armee. Intellektuell geprägt wurde M. durch das multikulturelle Wilna.

Ausbildung

M. besuchte in Wilna, das 1923-1939 zu Polen gehörte, die Schulen und studierte dann an der dortigen Universität Jura. 1934 machte er Staatsexamen. Als Student veröffentlichte er erste Gedichte in der Universitätszeitschrift "Alma Mater Vilniensis" und war Mitbegründer der Zeitschrift und Dichtergruppe "Zagary" (Glut/Fackel), die in die polnische Literaturgeschichte als "Zweite Avantgarde" einging - in Analogie zur "Ersten Avantgarde", die in den 20er Jahren in Krakau den Ton angegeben hatte. Wegen ihrer dunklen apokalyptischen Weltsicht wurden die Mitglieder dieser literarischen Gruppe um den führenden Dichter M. auch "...